Datum
15.03.2021
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Durch die zunehmend komplexe Spitalinfrastruktur werden häufig externe Dienstleister hinzugezogen. Corona bedingt besteht die Anforderung, dass Spital Mitarbeitende für administrative Tätigkeiten zunehmend aus dem Home-Office arbeiten müssen. Viele Systeme müssen 24 Stunden an 365 Tagen zu Verfügung stehen. Die Systeme beinhalten besonders schützenswerte Gesundheitsdaten und einen sensiblen Umgang ist demzufolge erfordert.
Interne und externe Mitarbeitende benötigen für die Durchführung ihrer Arbeit häufig Accounts mit privilegierten Rechten. Laut dem Forrester Wave Report (Q4, 2018) sind bei 80% aller Datenpannen kompromittierte privilegierte Rechte involviert. Entsprechend wichtig ist es, dass diese Accounts geschützt werden und der unbefugte Zugriff verhindert wird. Dies gilt vor allem auch, wenn der Zugriff von ausserhalb des Firmennetzwerks erfolgt. Durch prozessuale Massnahmen ist es möglich, den Lifecycle von privilegierten Accounts zu definieren und somit verwaiste und nicht mehr gebrauchte Accounts zu entfernen. Weiter können Prozesse zur Überwachung, Überprüfung und Auditierung von privilegierten Accounts definiert werden. Neben der Erhöhung der Sicherheit ist dies auch relevant, um eine ISO 27001 Zertifizierung zu erreichen. Die Prozesse lassen sich mithilfe von technischen Massnahmen wie einem PAM-System einfach umsetzen und der Zugriff auf privilegierte Accounts steuern. Durch einen Freigabeworkflow ist es möglich, privilegierte Rechte Just-in-Time freizugeben. Somit haben die Personen, welche administrative Tätigkeiten durchführen nur dann einen privilegierten Zugriff, wenn dieser benötigt wird. Das «Principle of Least Privilege» ist eingehalten. Als weitere Funktion kann ein PAM-System einen automatischen Passwortwechsel nach jeder Verwendung des Accounts durchführen. Dadurch sinkt das Missbrauchspotential von privilegierten Accounts.
Der Einsatz einer PAM-Lösung sorgt für Sicherheit und mehr Transparenz über die Verwendung der privilegierten Accounts und ermöglicht den Zugriff nur dann zu Verfügung zu stellen, wenn dieser gebraucht wird.
Cyril Gailer ist Technical Consultant bei der IPG AG. Neben Tätigkeiten in klassischen Identity- und Access Management Projekten ist er Experte in den Teilgebieten Privileged Access Management (PAM) und Single Sign-On (SSO).