Artificial Intelligence (AI) ist in aller Munde. Nach unserer Einschätzung – und damit deckungsgleich mit Prognosen von TechTarget, IDG und anderen Analysten – wird sich das auch im Jahr 2024 nicht ändern. Für CIOs ergibt sich allerdings die Herausforderung, den geschäftlichen Nutzen von AI nachzuweisen – keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, wie schnell sich die Technologie weiterentwickelt.
Welche Trends ergeben sich für dieses Jahr? Wir gehen davon aus, dass einige Unternehmen in diesem Jahr mit AI-Initiativen „experimentieren“ werden und die damit verbundene Investitionen sogar ausweiten. Wir sehen jedoch auch Unternehmen, die bereits einige Schritte weiter gegangen sind und dieses Jahr aus einer Experimentierphase überleiten in echte Wertschöpfung – sicherlich auch durch die zusätzliche AI-Funktionalität rund um Generative AI getrieben. Allerdings zeigt sich darüber hinaus ein neuer Trend: Unternehmen verzichten auf die aus Sicht des Managements bisweilen „teuren Experimente“ und fokussieren (nicht zuletzt aus Gründen der Einfachheit, Schnelligkeit und vermeintlichen ausreichenden Flexibilität und Skalierbarkeit) auf die Verprobung und Implementierung von AI-Lösungen, die mittlerweile auf etablierten Business Plattformen von Anbietern wie SAP, Salesforce oder Microsoft verfügbar sind.
Die Angst, bei der Entwicklung innovativer Lösungen auf Basis von AI, Schiffbruch zu erleiden, ist scheinbar größer als die Angst vor stärkerer Abhängigkeit zu diesen Anbietern und dem Risiko weiterer Kostensteigerungen für die Nutzung der verschiedenen AI-Services. Außerdem wirkt der bloße Umstand, „irgendetwas mit AI zu machen“, scheinbar beruhigend. Echte Innovationen sind auf Basis der AI-Lösungen der genannten Anbieter jedoch oft begrenzt, da sie sich auf das jeweils eigene Ecosystem des Plattformanbieters fokussieren. Wer also auf die AI-Services von SAP, Salesforce oder Microsoft setzt, schöpft das innovative Potenzial von AI nicht wirklich aus und kann gegenüber Wettbewerbern ins Hintertreffen geraten.