Referenzbericht

Abseits vom Standard: Rexel Austria setzt auf Individualsoftware für größten Kundennutzen.

Die Konzentration auf das Kerngeschäft braucht ein stabiles und zuverlässiges ERP-System im Hintergrund. Kundenwünsche individuell und rasch in dem Standardsystem anzupassen, dauert oft viel zu lange und wird meist in Standard-ERP-Systemen nicht angeboten. Darum setzen wir weiterhin auf unsere eigenentwickelte Warenwirtschaftslösung und wollen diese umfangreich modernisieren. Der Umstieg auf ein Standard-ERP-System würde das Unternehmen über viele Monate mit sich selbst beschäftigen und hätte keinen Kundennutzen. Mit unserem ERP-Modernisierungsplan können wir weiter den Kunden im Fokus behalten und parallel die digitalen Lösungen ausbauen.

Franz Xaver FehringerGeschäftsführer/ CFOREXEL Austria

Das Unternehmen

REXEL Austria ist mit den Marken REGRO, SCHÄCKE und dem Tochterunternehmen Comtech führend im heimischen Elektrogroßhandel tätig. Das Unternehmen zeichnet sich durch umfassendes Dienstleistungsangebot und ein Portfolio von qualitativ hochwertigen Produkten aus. In Österreich ist REXEL seit 1996 vertreten, verfügt über 18 Standorte und beschäftigt rund 700 Mitarbeiter:innen. Die Marke REGRO bietet Produkte und Leistungen für Industrie- und Facilitybetriebe, die Marke SCHÄCKE Produkte und Leistungen für das Elektrohandwerk und den Elektrofachhandel. Seit 2019 gehört auch das Unternehmen Comtech IT-Solutions, Soft- und Hardwarespezialist für die Elektro- und Haustechnikbranche, zu REXEL Austria. Der Elektrogroßhändler konnte in Österreich einige Auszeichnungen für sich gewinnen, so beispielsweise 2017 den Österreichischen Logistikpreis des VNL (Verein Netzwerk Logistik) und 2018 den LOZ-Award, im Rahmen dessen das Logistikzentrum in Oberösterreich zum Besten des Landes gekürt wurde.

Das Unternehmen zeichnet sich durch ein umfassendes Dienstleistungsangebot und ein Portfolio von qualitativ hochwertigen Produkten aus. In Österreich ist REXEL seit 1996 vertreten, verfügt über 16 Standorte und beschäftigt rund 700 Mitarbeiter:innen.

Der Elektrogroßhändler konnte in Österreich einige Auszeichnungen für sich gewinnen, so beispielsweise 2017 den Österreichischen Logistik-Preis des VNL (Verein Netzwerk Logistik) und 2018 den LOZ-Award, im Rahmen dessen das Logistikzentrum in Oberösterreich zum Besten des Landes gekürt wurde. Außerdem setzt sich REXEL Austria mit gesellschaftlichen und ökologischen Themen auseinander und wurde 2018 im CSR-Guide gelistet sowie 2019 mit dem oberösterreichischen Landespreis für Umwelt und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Im November 2022 erhielt das Unternehmen den Julius-Award für seine innovativen und nachhaltigen Produkte sowie die vorbildliche Mitarbeiter:innenführung.

Rückblick

REXEL Austrias Ziel ist es, einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende sowie einer nachhaltigen, vernetzten und digitalen Welt zu leisten. Um dies zu erreichen, setzt REXEL Austria seit vielen Jahrzehnten auf individuelle Kernanwendungen, die inhouse entwickelt werden. Technologieplattform und Herz der IT Architektur ist seit über 25 Jahren das zentrale Warenwirtschaftssystem (WWS) mit dem Tag und Nacht sämtliche logistischen Prozesse des Unternehmens inklusive Steuerung des Zentrallagers in Weisskirchen sowie des Webshops unterstützt werden. Das WWS ist das führende System bei REXEL Austria; wenn es auch nur 2 Stunden steht, läuft im Zentrallager nichts mehr. Bereits nach wenigen Stunden sind Umsatzverluste zu erwarten.

Das WWS wurde initial in der Programmiersprache RPG entwickelt. Aufgrund der hohen fachlichen Qualität und ausgezeichneten Performance des Systems war über viele Jahre nur wenig technologische Modernisierung erforderlich und der komplette Entwicklungsaufwand floss in den Ausbau der Funktionalität, maßgeschneidert für die Anforderungen des Elektrogroßhändlers. Insgesamt umfasste das System circa 4.000 Programme und 1.200 Datenbankfiles. Tagtäglich arbeiteten über 600 Anwender:innen mit dem System.

Das bisherige Entwicklerteam war in die Jahre gekommen, die fortschreitende Digitalisierung und die durch die Corona-Pandemie veränderten Markterfordernisse führten zu mehr und mehr Anpassungsbedarf im System, welches im bisherigen personellen und technologischen Set-up nicht schnell genug leistbar waren. Eine Neuaufstellung war angesagt. Aufgrund der hohen Kritikalität und Bedeutung des WWS für den laufenden Geschäftsbetrieb bei REXEL Austria entschieden sich Geschäftsführung und IT-Management für ein zweistufiges Vorgehen:

  • Rascher Aufbau einer neuen, schlagkräftigen Entwickler-Mannschaft gemeinsam mit PKS
  • Sukzessive Modernisierung und Neuentwicklung des Kernsystems (Projekt PULSAR)

 

 

 

 

Einblick

Das PKS-Team startete im Rahmen einer Discovery Phase seine Arbeit Ende 2020. Schnell wurde deutlich, welch umfangreiche Leistung das REXEL Entwicklerteam die letzten Jahrzehnte erbracht hatte. Gleichzeitig wurden auch die Lücken im Sinne von Wartbarkeit und Erweiterbarkeit erkennbar.

"Als große Herausforderung sah ich die notwendige Einarbeitungszeit in die Komplexität unserer bestehenden Lösung und Programme. Es gibt wie in jeder Branche besondere Prozesse und Begrifflichkeiten, welche man zuerst für ein gemeinsames Verständnis erlernen muss. Durch die Unterstützung unseres bisherigen Entwicklers konnten wir bereits sehr viel Wissen an das PKS-Team übergeben. Dadurch sind wir nun in der Lage, nahezu alle Anforderungen durch PKS erfolgreich umsetzen zu lassen. Ich schätze besonders die Motivation des Teams, wenn es darum geht, unser Business  und gewünschte Anpassungen in der Applikation zu verstehen. Dieses Wissen und der hohe technische Level der Mitarbeiter unterstützt uns,  bestmögliche Lösungen für unsere Mitarbeiter und Kunden bereitstellen zu können."
Andreas Seiler – Business Application Manager bei REXEL Austria

Mit diesen Erkenntnissen wurde der Ramp-up der Entwicklungspartnerschaft gestartet, in dem gezielt das technische und fachliche Wissen, welches im System steckt, externalisiert und materialisiert wurde. Hierbei kam zum einen eXplain, welches für die technische Dokumentation verwendet wird und zum anderen ein Wissensmanagement-Konzept auf Basis von Confluence zum Einsatz. In der 10-monatigen Ramp-up Phase konnten bereits zahlreiche Basisbereinigungen (über 50 Tickets erfolgreich durch PKS bearbeitet) und Neuentwicklungen (z.B. Kabelschnittverrechung) umgesetzt werden. Ebenso wurden 30% des notwendigen Wissens vom bisherigen Entwickler auf das PKS-Team transferiert.

Das Jahr 2022 stand im Fokus von drei Handlungssträngen: Zum einen galt es, den Know-how Transfer fortzusetzen, zum anderen auch die angedachte Modernisierung und Neuentwicklung des Systems anzugehen. Gleichzeitig musste der Tagesbetrieb (Helpdesk) und alle Businessanforderungen (Pricing, Retouren usw.) bedient werden.

Da sich der Betrieb und die Weiterentwicklung des laufenden WWS durch die Übergabe an PKS mehr und mehr stabilisierte und performte, konnte sich Chef-Architekt Manfred Auersperg nun voll auf die Ausgestaltung der Modernisierungsroadmap konzentrieren. Unter dem Programmnamen PULSAR entstand dabei eine neue Programmierphilosophie, die die altbekannten Stärken der IBM i (AS/400) Plattform weiter nutzt, aber gleichzeitig das volle Potenzial der neuen Technologien zum Einsatz bringt.

"PULSAR bietet einer Entwicklerin/einem Entwickler die einmalige Chance, unter Zuhilfenahme der modernsten Technologien eine Anwendung von Grund auf zu entwickeln.

Durch den konsequenten Aufbau einer hierarchischen Multi-Layer-Architektur bereits in der Grundanalyse, der strikten Trennung von Datenbank / Funktionalität / User-Interface und dem Einsatz modernster Tools (z.B. Generatoren) kann jeder interessierte Entwickler:in den Bereich finden, in dem er/sie sich einbringen möchte.
Kein Mensch kann alles wissen und können! Wir agieren daher jederzeit als Team, in dem jeder Mitarbeiter/-in seine/ihre Meinung einbringen kann und auch soll. Viele Technologieverbesserungen entstanden und entstehen durch eine offene und kreative Teambildung.

Die Entwicklung für PULSAR basiert auf Business-Prozessen und der Aufsplittung dieser Prozesse in Services. Somit ergibt sich eine hohe Agilität und Wiederverwendbarkeit des Programmcodes. Wir unterteilen PULSAR in verschiedene Entwicklungsströme. Als Basis wird ein Framework (= Core-System) entwickelt. Dieses stellt die Grundfunktionalitäten (z.B. Security, Systemtabellen, Generatoren) für alle anderen Ströme zur Verfügung. Die Datenbank wird unter Verwendung eines Tools für Entity-Relationship aus der Altanwendung übernommen und in SQL realisiert. Für die Entwicklung des User Interface werden modernste Frameworks (z.B. Angular) eingesetzt. Der Hauptanteil der Entwicklung liegt in der Funktionalität der tatsächlichen Anwendungsentwicklung.
Es finden sich daher für jeden Entwickler:in genügend Einsatzmöglichkeiten, egal von welcher Plattform/Technologie/Programmiersprache er/sie kommt. Er/Sie muss nur das Interesse an neuen Plattformen/Technologien/Programmiersprachen mitbringen und bereit sein, viel Neues zu lernen."
Manfred Auersperg – Senior Solution Architect bei REXEL Austria

Das technische und fachliche Konzept steht also, nun braucht es men und women power für die Umsetzung. Hierzu wurden alle notwendigen Mittel und Budgets bereits vom Top-Management genehmigt und die neuen Entwicklerstellen können besetzt werden. REXEL Austria setzt hier bewusst auf ein zweigleisiges Konzept: Zum einen haben erfahrene IBM i Entwickler:innen in diesem Projekt die Möglichkeit, ihr volles Potenzial einzubringen und modernste Technologie im Kontext der IBM i Plattform anzuwenden. Gleichzeitig wird REXEL Austria auch aktiv in den Aufbau und die Ausbildung von Junior-Entwickler:innen investieren, sodass die Handlungs- und Zukunftsfähigkeit der neuen Lösung über viele Jahre abgesichert werden.

PKS sorgt weiter für den störungsfreien Betrieb des Bestandssystems und hilft bei der Ausbildung der Nachwuchskräfte im Rahmen der iCademy. Außerdem fungiert PKS im Projekt PULSAR als Sparringspartner und unterstützt punktuell bei Bedarf auch hier.

 

 

 

 

 

 

 

 

"Die gesamte REXEL-Gruppe ist ein wesentlicher Teil in der Wertschöpfungskette zur Reduktion der CO2-Emission. Wir arbeiten täglich daran, nachhaltige Produkte für unsere Kunden auszuwählen und bereitzustellen und so die Welt mit energieeffizienten Lösungen nachhaltig zu verbessern. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter leistet somit einen produktiven Beitrag zur Energiewende und kann stolz darauf sein, Wissen und persönliche Energie für das gleiche Ziel einzusetzen.

In unserer Unternehmenskultur sind durch die internationale Zusammenarbeit viele Grundwerte verankert, die den Erfolg des Unternehmens ausmachen. Diversität, Toleranz, Kommunikation und Wertschätzschätzung allen Menschen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Kunden:innen und Lieferant:innen täglich entgegenzubringen, zeichnet uns als Top-Arbeitgeber aus.Wir suchen Menschen, die bereit sind, ihr langjähriges Wissen ins Unternehmen einzubringen und dieses auch an die junge Generation weiterzugeben. Wir brauchen aber genauso junge Leute, die mit ihren frischen Ideen und neuen Arbeitsmethoden die Organisation und Prozesse weiterentwickeln. Nur durch gemeinsames Arbeiten können wir unseren Kunden das Beste bieten.

Wer bereit ist, sich neuen Herausforderungen zu stellen, neue Technologien mit den traditionellen IT-Systemen zu verbinden, Modernisierungsstrategien und nachhaltige Systemverbesserungen umzusetzen, wird bei uns einen tollen, spannenden, herausfordernden, aber auch modernen Arbeitsplatz, eingebettet in einer stabilen und zukunftsorientierten Firma, finden."
Alexander Hemmerich – IT Manager bei REXEL Austria

Fazit

Nachdem der Generationswechsel mit Hilfe von PKS zu einer Absicherung des Bestandssystems verholfen hat, geht es bei REXEL Austria mit voller Kraft voraus: PULSAR startet und leistet auf Basis einer neuen Anwendungsarchitektur das Refactoring und Redesign des Kernsystems. Es werden nun die richtigen Menschen gesucht, um die nachhaltige Nutzung von Software-Assets so zu realisieren, damit einerseits der laufende Betrieb nicht gefährdet oder blockiert wird und andererseits mittels moderner Software-Tools und Architekturkonzepte das Kernsystem fit für die nächsten Generationen gemacht wird. Nachhaltigkeit pur und für jeden Vollblut-Entwickler:in, - ob mit oder ohne IBM i Background – ein grandioses Arbeitsumfeld.

 

In Zusammenarbeit mit dem Applikationsteam und dem bisherigen Kernentwickler habe ich mich intensiv in die relevanten Prozesse eingearbeitet. Ich konnte so einen umfassenden Einblick in die Arbeitsweise bei REXEL Austria erhalten - angefangen bei der Auftragserfassung, der Disposition und Beschaffung bis hin zur Lagerverwaltung, Auslieferung, Lieferscheinschreibung und Fakturierung der Aufträge. Auch die elektronische Datenverarbeitung, der Webshop oder das Reklamationswesen waren Themenbereiche, mit denen ich mich beschäftigt habe.

Daniel Linn Team LeadPKS Software GmbH
Roland Müller

Mit dem PULSAR Projekt steht nun eine evolutionäre Entwicklung eines neuen Core ERPs in einer zeitgemäßen State of the Art Anwendungsarchitektur an, welche die volle Leistungsfähigkeit und Technologiebreite der Plattform verwendet. Gleichzeitig ist ein Brückenschlag zum existierenden Altsystem erforderlich, welches dabei nach und nach rückgebaut werden muss. Eine faszinierende und spannende Herausforderung für das komplette Team!

Roland Müller Head of IBM i Software Solutions SüdPKS Software GmbH

Die Vorteile der Individual-Software auf IBM i (AS400) und dem Partnering mit PKS

Produktive Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Fachbereiche.

Abstimmung und Festigung des neuen Entwicklungsprozesses inklusive Programmierrichtlinien im nun fast 3-mal so großen Entwicklerteam.

Mehr Schlagkraft durch kontinuierlichen Verbesserungsprozess mittels Schulungsplänen, Redokumentationen und gezielten Retrospektiven.